Fertigung von Strohdocken (Kurz-oder Kopfdocken)
Zur Herstellung von Strohpuppen ist Roggenstroh ideal geeignet. Es ist besonders witterungsbeständig und sorgt deshalb für eine möglichst lange Lebensdauer der Strohdocke. Das Roggenstroh sollte 160 bis 170 cm lang sein, und die Düngung des Roggens sollte so erfolgen, dass er keimfrei bleibt und seine Halme nicht zu dick werden. Da bei der Fertigung von Strohpuppen lange, ungeknickte Halme benötigt werden, kann der Roggen logischerweise nicht mit einem Mähdrescher geerntet werden. Der Erntevorgang erfolgt mit einem Selbstbinder und sollte vom Zeitpunkt her etwa zwei Wochen vor der allgemeinen Kornernte liegen. Anschließend werden die geernteten Getreidebündel auf dem Acker zum Ausschwitzen und Trocknen aufgestellt. Später, meist im Dezember oder Januar, wird der Roggen gedroschen, und zwar, um die Halme zu schonen, mit einem Breitdrescher. Um das Stroh von kurzen Halmen, Unkraut, Disteln und Gräsern zu befreien, wird es sorgfältig ausgekämmt, wonach es wieder gebündelt, gelagert und schließlich zu Strohdocken verarbeitet wird.