Hohlziegel
Die Hohlziegel, die anfangs von Hand gefertigt wurden, entstanden nach
antiken Vorbildern.
Sie waren die Alter-native zu den Halbschalen “Mönch” und “Nonne”, (siehe unten!) bei denen eine
Verlegung im Mörtelbett nicht mehr notwendig war.
Man entwickelte einen Ziegel, der im Querschnitt eine flache Schale darstellt und an
der rechten Seite mit einer Krempe versehen ist.
Eine wichtige Erfindung war die Kappung oder der Längsschnitt an der rechten oberen und
linken unteren Ecke der Pfanne.
Dadurch wurde erreicht, dass die Ziegel an- und ineinander
passten und an diesen überdeckenden Stellen nicht
angehoben wurden.
Bedingt durch die Anfertigung von Hand, waren diese sogenannten Hand-strich-
Hohlziegel nicht gleich in Form und Größe, und sie waren oft sehr
stark verformt, was sowohl an der Handarbeit (dem Handstrich) als auch
am Brennen der Tonziegel in der Ziegelei lag.
Die Entwicklungsstufen der Dachziegeleien lassen sich im Zeitablauf hin-sichtlich
ihrer Fertigungsmethoden in drei Abschnitte gliedern: die hand-werkliche
bis etwa 1850, die vorindustrielle von 1850 bis 1880, schließlich
seit 1880 die industrielle Fertigung.
Bis etwa 1750 wurde in den Ziegeleien überwiegend mit Holz und danach
mit Stein- oder Braunkohle gebrannt.
Der älteste bekannte Hohlziegel stammt aus dem Jahre 1607 und ist heute
im Besitz des Niederrheinischen Freilichtmuseums.